Wann und warum Bio einfach besser ist als normal

Bio-Supermärkte, Bio-Restaurants, Bio-Bäckereien – mit welchen Add-ons sind Bio-Lebensmittel ausgestattet, die Bio-Anbieter und -Abteilungen aller Arten wie Öko-Pilze aus dem Boden schießen lassen und die den Hype um das grünere Gemüse ebenso rechtfertigen wie den spürbar höheren Preis? Wir von bio-bauernhof.de haben da unsere ganz eigenen Erkenntnisse, mit denen wir jedoch keinesfalls hinter dem Komposthügel halten wollen.

Wir rechnen Fakt um Fakt zusammen und erläutern das unterm Strich erscheinende Plus in Sachen natürlich und naturnah. Außerdem erfahren Sie, geneigter Bio-interessierter Tier- und Menschenfreund, bei uns abschließend, welche Obst- und Gemüsesorten in Bio-Qualität auf jeden Fall vorzuziehen sind. Und nun guten Appetit beim sorgenfreien Genuss unserer unbelasteten Ausführungen.

Bio ist besser für die Tiere

Richtig – neben Bio-Obst und Bio-Gemüse gibt es auch Bio-Fleisch und andere Produkte wie Milch, Eier, Butter und Käse, die im Rahmen der Tierhaltung entstehen. Und genau der bessere Weg der Unterbringung und Versorgung ist es, der Kuh und Co. zugute kommt. Anders als bei der Tierhaltung auf die konventionelle Art werden die Hühner, Rinder und Schweine auf dem Bio-Bauernhof nicht in enge Mastanlagen gepfercht, wo sie in sozialen Dauerstress geraten und sich gegenseitig die Federn wegpicken oder die Ringelschwänze abbeißen.

Für die lieben Milch-, Eier- und Würstchenlieferanten hat der Öko-Landwirt Platz im Stall und Auslauf in der freien Natur vorgesehen. Mehr noch: Sprinklersysteme und Suhlen, in denen Mr. und Mrs. Piggy im Schlamm wühlen und sich abkühlen können, wechselnde Freigehege, in denen Hinke-Lotta und ihre Artgenossen scharren können, während sich die Vegetation einer anderen Fläche von der Beweidung durch die Hühner erholt und überhaupt nur so viel Tiere in der Haltung wie das Land ernähren kann und der Boden an Dung verträgt  – das alles hilft den Tieren, die dann unter besseren, guten Bedingungen leben.

Bio besser für Tiere, Bio Tierhaltung besser als konventionelle Tierhaltung

Ich wollt‘, ich wär‘ ein Freilandhuhn. Masthennen können von Auslauf und frischem Gras nur träumen. © guvo59 / pixabay.com

Dass die Nutztiere nicht in Stress geraten, sich im Gegenteil sauwohl fühlen und zudem nicht mit aus Regenwaldländern importiertem, genmanipuliertem Soja-Futter sowie chemischen und synthetischen Zusätzen gemästet, sondern art- und altersgerecht mit Bio-Futter ernährt werden, hat weitere Vorteile. Es sorgt dafür, dass beispielsweise Bio-Fleisch weniger Medikamentenrückstände und mehr gesunde und essentielle Nahrungsbestandteile wie Mineralstoffe und Fettsäuren enthält. Das macht Bio-Produkte zudem verträglich – für den Endverbraucher und für die Umwelt.

Bio ist besser für die Umwelt und das Klima

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Nie weit entfernt – der nächste Verkaufsort für die Bio-Lebensmittel eines Öko-Landwirts. © Fotoworkshop4You / pixabay.com

Bio-Bauern verkaufen ihre Erzeugnisse aus ökologischer Landwirtschaft und Viehzucht selbst im eigenen Hofladen, auf dem Wochenmarkt oder über die umliegenden Bioläden. Die Produkte kommen also schnell und somit frisch bei den Kunden an, ohne dass wegen langer Transportwege Ressourcen verbraucht sowie viel CO₂ und andere Schadstoffe freigesetzt werden.

Auch verzichten die Landwirte, die sich der naturgerechten Wirtschaftsweise verschrieben haben, weitgehend auf Nitrat beinhaltenden Kunstdünger. Das Grundwasser wird im Zusammenhang mit ihrem Anbau folglich nicht oder nur sehr wenig belastet. Auch der Dünger- und Pestizidverzicht trägt zu einer positiven Ökobilanz bei. Immerhin wird für die Herstellung diverser Düngemittel viel Energie aufgewendet.

Unser Tipp: Wer außer durch seinen Einkauf beim Bio-Bauern um die Ecke oder auf dem Markt zur Reduzierung der Emission klimaschädlicher Substanzen beitragen möchte, sollte Bio-Exoten möglichst entsagen und nur die Produkte in leckeres Essen verwandeln, die gerade Saison haben und nicht aus fernen Ländern per Flugzeug oder per Schiff herangejettet oder herangekahnt werden müssen.

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Früchte wie die Papaya, die auf großer Fahrt waren, mögen gut schmecken – klimaverträglich ist ihr Verzehr jedoch leider nicht. © stevepb / pixabay.com

Bio ist besser für den Geschmack

Nicht nur Bio-Schnitzel und Bio-Steak, welche mehr festes Muskelfleisch und weniger Flüssigkeit enthalten und beim Braten nicht so zusammenschrumpfen, sind geschmackvoller. Auch Bio-Obst und Bio-Gemüse schmecken besser. Das rührt schon daher, dass Bio-Bauern – wir erinnern uns an den kurzen Weg zum Kunden, der reiferes Ernten erlaubt als beim konventionellen, auf Nachreifen während des langen Transports setzenden Anbau – ihren Pflanzen und ihren Früchten mehr Zeit zum Wachsen und Gedeihen schenken können. Und: Je länger Früchte am Baum oder am Strauch und Wurzeln in der Erde bleiben dürfen, desto weniger Wasser enthält das Endprodukt, desto intensiver schmeckt es und desto mehr Nährstoffe bildet es aus, was es außerdem gesünder macht.

Bio ist besser für unsere Gesundheit

Im Vergleich zu herkömmlichen Lebensmitteln enthalten die Bio-Varianten deutlich weniger Schadstoffe, zumal die Rechtsvorschriften zur biologischen Landwirtschaft die Anwendung bestimmter Stoffe und Techniken untersagen beziehungsweise stark eindämmen. Dass aber nun Gemüse und Co. gesünder ist, in dem sich weniger bis keine ungesunden Stoffe wie Arzneimittelrückstände, Nitrate, Mykotoxine, Pestizide und Schwermetalle angereichert haben, liegt klar auf der Hand.

Was Studien und Untersuchungen ebenfalls belegen: Öko-Produkte haben einen höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen wie zum Beispiel an Flavonoiden und Phenolen; also an bestimmten chemischen Verbindungen, die eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen beeinflussen und denen eine gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben wird. Auch die Nährstoffdichte ist bei Bio in der Regel höher.

Freilich gibt es auch im konventionellen Anbau Produkte, die, wie zum Beispiel Äpfel und Birnen aus deutschen Landen, weniger gespritzt werden und die daher auch in der normalen Ausprägung gesund sein können. Bei vielen anderen Obst- und Gemüsesorten ist es jedoch besser, auf Bio zu setzen.

Bei diesen 7 Pflänzchen bzw. Pflanzenteilen und Früchtchen ist Bio definitiv besser

Erdbeeren sind bio besser

Erdbeeren © Couleur / pixabay.com

Erdbeeren – die empfindliche, dem Boden und sämtlichen darauf kreuchenden Schädlingen so nahe Sammelnussfrucht als große, saftige, makellose Beere? Das kann nur mit reichlich Schädlingsschutzmitteln zugehen. Hier heißt es: im Zweifel zu Bio greifen.

Gurken sind Bio besser

Gurken © David_Will / pixabay.com

Gurken – auch Salatgurken sind von Fungiziden, Insektiziden und anderen Chemikalien leider nicht verschont. Besonders unter der vitaminreichen Schale lagern sich die Schadstoffe an. Kaufen Sie Bio und essen Sie die Schale mit!

Kartoffeln sind Bio besser

Kartoffeln © 272447 / pixabay.com

Kartoffeln – selbst der Deutschen liebste Sättigungsbeilage ist nicht selten mit giftigen Chemikalien belastet, die eingesetzt werden, um Schädlinge auf Abstand zu halten. Annabelle, Heideniere, Linda und Sieglinde werden vom Bio-Bauern also besser großgezogen.

Pfirsiche sind bio besser

Pfirsiche © Gellinger / pixabay.com

Nektarinen und Pfirsiche – ob glatthäutig oder pelzig, das aromatische Steinobst ist, wenn es aus konventioneller Landwirtschaft stammt, oft mit Pestiziden belastet. Nicht wenige davon stehen gar unter dem Verdacht, krebserregend zu sein oder als Nervengift zu wirken. Besser Bio!

paprika ist bio besser

Paprika © KaiPilger / pixabay.com

Paprika – während Bio-Bauern kein synthetisches Pflanzenschutzmittel verwenden dürfen, finden sich auf herkömmlichen Gemüsepaprika oft signifikante Mengen an Chlorpyrifos. Chlorpyrifos ist ein Pestizid, das die menschliche Gehirnentwicklung beeinträchtigen soll.

Spinat ist bio besser

Spinat © ThiloBecker / pixabay.com

Spinat – haben viele, Spinat mit Igitt gleichsetzende Kinder etwa ein Gespür dafür, welche Pflänzchen ihnen nicht wohltun könnten? Vermutlich nicht. Dennoch ist das normalerweise nährstoffreiche Blattgemüse oft mit Pestiziden kontaminiert. Mit Bio-Spinat gehen Sie auf Nummer sicher.

Trauben sind bio besser

Trauben © matthiasboeckel / pixabay.com

Trauben – kaum ein Obst oder Gemüse ist in solch hohen Konzentrationen und unterschiedlichen Zusammensetzungen pestizidbelastet wie Trauben. Der Griff zu Weinbeeren in Bio-Qualität ist also eindeutig anzuraten.

H2 Ist dort, wo Bio draufsteht, immer auch Bio drin?

Sind Bezeichnungen wie „aus natürlicher Herstellung“, „kontrolliert biologisch“ oder „kontrollierter Anbau“ gleichbedeutend damit, dass es sich um Bio-Produkte handelt? Eher nicht. Gerade bei diesen Beispielen handelt es sich um Begrifflichkeiten, die oft lediglich suggerieren wollen, dass im Rahmen der Erzeugung Bio-Standards eingehalten wurden. Wenn „bio“, „biologisch“ beziehungsweise „öko“ oder „ökologisch“ auf der Verpackung beziehungsweise auf dem Herkunftsnachweis stehen oder gar auf einen der Bio-Verbände wie Demeter verwiesen wird, sind Kunden auf der sicheren Seite.