Die deutschen Bio-Verbände im Einsatz für die Umwelt

Gegen Pestizide, Gentechnik, Geschmacks- und Farbstoffe, gegen Kunstdünger, Antibiotika und synthetisches Futter, gegen alles, was Natur, Tier und letztlich auch unseren Lebensmitteln schaden könnte setzen sich die deutschen Bio-Verbände ein.

Die Bio-Anbauverbände sind die Bündnisse, denen einzelne Bio-Betriebe angehören, die nach ökologischen Gesichtspunkten Landwirtschaft betreiben. Selbstverständlich unterliegen die Bio-Anbauverbände ihrerseits auch den Vorgaben und Richtlinien der EG-Öko-Verordnung, die besagt, dass Felder frei von jeder Chemie bestellt werden sollen.

Anders als in dieser Verordnung nehmen es aber die Bio-Verbände noch deutlich genauer. Denn während laut EG-Öko-Verordnung Produkte mit dem Bio-Siegel nur zu 95 Prozent ökologisch erzeugt sein müssen, garantieren die Anbauverbände wie Demeter, Ökoland und Co. eine bis zu 100 prozentige Schadstofffreiheit. Die Schwerpunkte werden dabei innerhalb der jeweiligen Anbauverbände selbst gesetzt. So spezialisieren sich einige Verbände auf ökologische Futtermittel und wieder andere auf unsynthetische Düngemittel.

Eines haben jedoch alle Bio-Verbände gemeinsam, nämlich werden sie regelmäßig, mindestens einmal jährlich, von unabhängigen Kontrollstellen auf die Einhaltung ihrer eigenen Standards und die der EG-Öko-Verordnung überprüft.

Welche Anbauverbände gibt es?

In Deutschland gibt es aktuell acht Bioverbände, von denen der Verband Demeter nicht nur der wohl bekannteste sondern auch der älteste Bio-Verband ist. Seit nunmehr 84 Jahren arbeitet Demeter im Zeichen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.

Im Laufe der Jahre bildeten sich außerdem weitere Verbände wie Bioland, Naturland, Biokreis, Biopark und der GÄA e. V., die mit unterschiedlichen Zielen und aus unterschiedlichen Formationen heraus gegründet wurden. Während der GÄA e. V. beispielsweise aus einer Fusion von Landwirten, Produzenten und Handelsfirmen entstand, formatierte sich der Verband Biokreis im Jahre 1979 aus einer Verbraucherinitiative.

So unterschiedlich die Mitglieder der einzelnen Bio-Verbände sind, so verschieden sind auch die Arbeitsweisen und Ziele. Dennoch definieren sich alle Bioverbände über eine gemeinsame Priorität, nämlich das ressourcenerhaltende Arbeiten. Das heißt, der Erhalt und die Förderung der Bodenfruchtbarkeit und die dadurch bedingten natürlichen Wachstumsphasen von Obst-, Gemüse- und Getreidesorten stehen bei allen Bio-Verbänden im Vordergrund.

Nachhaltigkeit auf allen Wegen

Der Bio-Landbau konzentriert sich nicht nur auf ökologischen, bodenerhaltenden Anbau, er versteht sich auch als Schutz für Natur und Tier sowie als Garant für gesunde, ausgewogene Ernährung. Zu diesem Ziel führen unterschiedliche Wege, so dass die einzelnen Bio-Verbände jeweils wichtige Beiträge zum Erreichen dieses Ziels beitragen. Während der Bio-Verband Biopark zum Beispiel eine natürliche, unbelastete Fütterung des Mastviehs und eine artgerechte Tierhaltung garantiert, hat sich der Verband Naturland dem Natur- und Klimaschutz verschrieben.

Um in der Vielzahl der Verbände einen gemeinsamen Nenner zu finden, gründeten die Vertreter der einzelnen Verbände im Jahre 2002 den „Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft“. Als Repräsentant des bundesweiten ökologischen Anbaus fördert der BÖLW e. V. die gemeinsamen Interessen der Bio-Verbände und publiziert diese nach außen. Gleichzeitig bildet dieser Bund die politische Lunge der Bioverbände und gestaltet die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Der Endverbraucher wird sich mit den Interna der Bio-Anbauverbände nur selten auseinandersetzen. Dennoch kann er bereits beim Lebensmitteleinkauf anhand der verbandsinternen Siegel, die neben die Bio-Siegeln auf Verpackungen aufgedruckt werden, erkennen, welcher Bioverband für welches Produkt zuständig ist. Eine gezielte Förderung in den Bereichen Umweltschutz und Tierhaltung ist somit für jeden Konsumenten möglich.