Pilzresistente Rebsorten sind vor allem für Biowinzer wichtig, die auf den Einsatz von Chemikalien auf ihren Pflanzen weitgehend oder sogar vollständig verzichten wollen. Doch gibt es wirkliche pilzresistente Rebsorten oder nur Weine, die weniger anfällig gegenüber einzelnen Erregern und Krankheiten sind?
Pilzresistent oder pilzwiderstandsfähig?
Seit Langem hoffen Winzer, und allen voran Biowinzer, auf pilzresistente Rebsorten, die einen Pflanzenschutz mit Chemikalien unnötig werden lassen. Die Motivation dahinter ist nicht nur ökologischer Natur, denn pilzresistente Rebsorten sparen auch die Kosten für chemische Behandlungen und den notwendigen Arbeitseinsatz zum Besprühen der Pflanzen.
Trotz langjähriger Forschung und verschiedenen Kreuzungsversuchen ist es bisher aber nicht gelungen, eine Rebsorte zu erschaffen, die vollständig resistent gegen Erreger, wie den bekannten Mehltau oder den falschen Mehltau, ist. In der Praxis gibt es aber bereits Rebsorten, die relativ widerstandsfähig gegenüber Pilzerkrankungen sind und so den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern können. Auch die Verwendung von Nützlingen, also Lebewesen, die Pflanzen auf natürliche Weise schützen, wird so effizienter gestaltet.
Zu den widerstandsfähigen Rebsorten, die in der Fachsprache auch kurz PiWi – also Pilzwiderstandsfähige – genannt werden, zählt der Regent. Dieser ist eine Rotwein-Rebsorte, der längst nicht mehr als Neuling zählt, aber immer noch sehr erfolgreich angebaut wird. Auf der Seite der weißen Rebsorten finden sich z.B. Johanniter und Solaris, die beide durch Kreuzungen sehr widerstandsfähiger Sorten entstanden sind und sich aufgrund Ihrer Vorzüge vor allem im Biosektor zusehends verbreiten. Weitere Informationen zu PiWis finden Sie hier.
Warum ist die Widerstandfähigkeit so wichtig?
Ein Glas Wein am Abend, zur Feier des Tages oder als Ergänzung zum romantischen Candle-Light-Dinner gehört einfach dazu. Mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein und der Möglichkeit des naturnahen Anbaus, ohne Fungizide und sonstige Pflanzenschutzmittel auf chemischer Basis, achten die Weintrinker aber auch immer mehr darauf, dass sie „gesunde“ Weine zu sich nehmen, statt zu herkömmlichen Weinen zu greifen. Schließlich weiß man dann nie, welche gesundheitsschädlichen Stoffe im abendlichen Glas Wein enthalten sind und welche kurz- oder langfristigen Folgen sie haben können. Und „Weinpanscher“-Skandale haben ja in den letzten Jahrzehnten auch immer wieder Europa erschüttert. In den letzten Jahren haben sich allerdings bei stichprobenartigen Kontrollen sowohl bei konventionellen Weinen als auch bei Bio-Weinen niedrige Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln gezeigt, vergl. die Untersuchung zu Pflanzenschutzmitteln in Weinen unter www.lgl.bayern.de.
Möchten Sie beruhigt zum Weinglas greifen, sind biologisch angebaute Weine, wie beispielsweise Biowein von Lakaaf, die richtige Alternative. Damit diese Weine aber auch biologisch, unbedenklich und ohne den Einsatz von Insektiziden, Fungiziden und anderen chemischen Schutzmitteln angebaut und verarbeitet werden können, sind spezielle Sorten und Kreuzungen notwendig. Denn diese Rebsorten widerstehen Krankheiten, Pilzen und Insekten besser als ihre nicht resistenten beziehungsweise widerstandsfähigen Verwandten, und können sich auch selbst gegen Angreifer wehren.
Ein zusätzlicher Schutz der Ernte durch Chemikalien kann dadurch unnötig werden oder zumindest in der genutzten Menge und Häufigkeit stark reduziert werden. Und das kommt im Endeffekt auch Ihrer Gesundheit zu Gute.