Die Demeter-Richtlinien – Qualität statt Quantität

Der Bio-Anbauverband Demeter ist der wohl bekannteste und größte Bio-Verband in Deutschland. Gegründet im Jahre 1928 steht er seit jeher für biodynamische Qualität. Demeter ist also viel mehr als nur ein Verband, es ist eine Anbauweise und mittlerweile die modernste und gleichzeitig nachhaltigste Form der ökologischen Landwirtschaft.

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft, wie sie von Demeter-Betrieben praktiziert wird, stützt sich auf die Förderung der Bodenfruchtbarkeit, die im Ergebnis hochwertige, gehaltvolle und gesunde Lebensmittel liefert. Die beste Bodenfruchtbarkeit wird dabei durch eine Verdichtung der Humusschicht erreicht, die nicht nur Getreide, Obst und Gemüse wunderbar gedeihen lässt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Humus bindet Kohlendioxid und minimiert dadurch den Treibhauseffekt.

Demeter-Produkte sind Qualitäts-Produkte. In Kooperation mit unterschiedlichsten Herstellern vertreibt der Verband eine stetig größer werdende Produktpalette. Rund 1.400 Landwirtschaftsbetriebe und mehr als 300 Hersteller arbeiten bundesweit nach den Demeter-Richtlinien und beliefern den Endverbraucher mit Produkten wie Lebensmittel, Kosmetika, Kleidung und Genussmitteln aus rein ökologischem Anbau.

Hohe Standards, strenge Richtlinien

Die Demeter-Richtlinien sind komplex und streng. Ständige Kontrollen stellen die Einhaltung dieser Richtlinien sicher. Der Demeter e. V. arbeitet grundsätzlich bio-dynamisch, das heißt, nach bester wissenschaftlicher Menschen- und Naturkenntnis. Daher sehen die Demeter-Richtlinien vor, die Gesundheit des Menschen bereits beim Anbau der Pflanzen zu fördern, indem Pflanzen mit Kuhdung, Kiesel und Heilpflanzenpräparaten gestärkt werden.

Nach Auffassung des Demeter e.V. sind diese Pflanzen nach der Ernte so gehaltvoll und gesund, dass sie Leib und Seele des Menschen besser ernähren, als Produkte aus konventionellem Anbau. Für manch einen Leser mag das fast schon zu spirituell klingen, lakonisch formuliert bedeutet es aber nur, dass gesunde, unbehandelte und unbelastete Pflanzen eine gesündere Lebensweise garantieren. Und tatsächlich gilt die bio-dynamische Arbeitsweise als die nachhaltigste Form der Landwirtschaft.

Die Demeter-Richtlinien gehen zudem über die Anforderungen der EG-Öko-Verordnung hinaus. Jeder Betrieb, der dem Demeter e.V. angehört, ist selbstverständlich im Vorfeld auch bio-zertifiziert worden. Zu unterscheiden sind die Richtlinien zum einen in die Bereiche Erzeugung und Weiterverarbeitung und zum anderen in Gemüsebau und Tierhaltung.

Die Richtlinien für den Gemüsebau lassen sich knapp zusammenfassen, zusätzlich zu den Auflagen der Öko-Verordnung verzichtet Demeter auf die Verwendung von CMS-Hybriden, also auf gekreuzte und überzüchtete Pflanzen.

Im Bereich Tierhaltung sehen die Demeter-Richtlinien vor allem in der Geflügelhaltung strenge Kontrollen vor. Neben regelmäßigen Bestandskontrollen und einer nicht künstlich gesteigerten Eierproduktion wird hier vor allem auf mäßigen Tierbesatz und ausreichend Freifläche geachtet.

Bio oder Demeter – Wo liegen die Unterschiede?

Demeter-Produkte werden nach erweiterten Vorschriften erzeugt und verarbeitet. Die hauptsächlichen Unterschiede zwischen Bio- und Demeter-Produkten erschließen sich aus dem Gesamtkonzept der Verbandsarbeitsweise. Die Demeter-Richtlinien sehen beispielsweise die Tierhaltung obligatorisch vor, um die natürlich-biologische Einheit zwischen Natur und Tier zu fördern.

Weiterhin werden Schlacht- und Nutztiere zu 100 Prozent biologisch ernährt und nicht durch Antibiotika-Gaben belastet. Auch Obst-, Gemüse- und Getreidesorten werden ausschließlich unter ökologischen Gesichtspunkten gedüngt.

Ein weiterer gravierender Unterschied findet sich in der Verordnung über erlaubte Zusatzstoffe im Landbau. Während die EG-Öko-Verordnung noch 47 Präparate als zulässig einstuft, arbeiten Demeter-Betriebe bei der Verarbeitung mit nur 13 Zusatzstoffen, bei denen es sich um rein ätherische Öle handelt.