Die Bioland-Richtlinien – Sieben Erfolgsprinzipien

Der Verband Bioland zählt zu den bundesweit größten und marktführenden Anbauverbänden. Eine Gemeinschaft aus mittlerweile rund 5.500 Öko-Landwirten und knapp 1.000 Verarbeitern bildet das Herz des Verbandes.

Sowohl Biobauern als auch Hersteller wie Brauereien, Metzgereien, Bäckereien und Mühlen, sogar Restaurants und Molkereien arbeiten Hand in Hand nach den Bioland-Richtlinien. Der Bio-Verband vertritt dabei die folgenden sieben Prinzipien, die mit Erfolg zu mehr Nachhaltigkeit im Umweltschutz und zu besseren, frischen und gesunden Lebensmitteln führen:

1. Im Kreislauf wirtschaften

Das heißt, die Fruchtbarkeit des Bodens wird erhalten und kontinuierlich gesteigert. Das Resultat fruchtbarer, gut belüfteter Böden sind ebenso gute, stabile und gesunde Pflanzen.

2. Die Bodenfruchtbarkeit fördern

Ergänzend zur Belüftung des fruchtbaren Bodens wird dessen Fruchtbarkeit durch stickstoffsammelnde Pflanzen erhöht. Der für das Pflanzenwachstum so wichtige Stickstoff kann so im Boden optimal gespeichert werden.

3. Tiere artgerecht halten

Das Viehfutter stammt bei Bioland-Betrieben weitestgehend aus interner Produktion, selbstverständlich wird dabei nur ökologisches Futter verabreicht.

4. Wertvolle Lebensmittel erzeugen

Gesunde Lebensmittel sind wertvoll. Gesund sind Lebensmittel, die frei von belastenden Stoffen und Chemikalien sind. Gedüngt wird daher bei Bioland nur mit Festmist oder Kompost.

5. Biologische Vielfalt fördern

Auf Bioland-Höfen bilden Tier und Natur eine Einheit. Das fördert das natürliche Klima und erhält die Ackerböden gesund und nährstoffreich.

6. Natürliche Lebensgrundlagen bewahren

Gute Böden garantieren gute Pflanzen. Stickstoffdünger mit einem enormen Zusatz an Erdöl haben deswegen auf Bioland-Böden nichts zu suchen.

7. Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern

Bioland steht für Nachhaltigkeit in allen Bereichen. Dazu gehört auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Bauern, Verarbeiter und Verbraucher.

Nach diesen Prinzipien arbeitet der Verband ergänzend zu den internen Bioland-Richtlinien, die wiederum eine Aufwertung der ohnehin für jeden Bio-Betrieb schon geltenden EG-Öko-Verordnung darstellen.

Richtlinien für Landbau, Tierhaltung und Verarbeitung

Die Bioland-Richtlinien splitten sich in drei Teilbereiche, nämlich den Pflanzenbau, die Viehwirtschaft und die letztendliche Verarbeitung der Rohstoffe zu Lebensmitteln und Getränken.

Im Vergleich zu den Bio-Standards, die der Verband außerdem erfüllt, vertritt man zusätzlich eine noch ökologischere Wirtschaftsweise. Bioland-Betriebe werden beispielsweise gänzlich auf Öko-Standard umgestellt, wohingegen Bio-Betriebe häufig nur eine teilweise Umstellung durchführen.

Weiterhin sehen die Bioland-Richtlinien eine stark begrenzte Menge an Stickstoff-Düngemitteln vor, während diese Art der Düngung laut EG-Öko-Verordnung nicht limitiert ist. Ebenso wichtig wie die Umwelt-Komponente ist selbstverständlich die artgerechte Tierhaltung. Laut der Bioland-Richtlinien für Hühner und Schweine sind pro Hektar Land nur 10 Mastschweine und 140 Legehennen zulässig. Für die Tiere bedeutet das ausreichend Auslauf und eine schonende Haltung.

Kontrollierte Qualität bei Bioland-Produkten

Durch Umsetzung der Richtlinien und die gleichzeitige Einhaltung der Öko-Verordnung ergibt sich für Bioland-Produkte eine hohe Qualität, sowohl bei Rohstoffen als auch bei fertigen Lebensmitteln. Um diese hohen Standards auch künftig zu halten und kontinuierlich weiterhin zu steigern, werden Bioland-Betriebe jährlich durch staatliche Kontrollstellen überprüft. Nach erfolgreicher Prüfung wird den Bioland-Betrieben das Gütesiegel zuerkannt, welches zusätzlich zum Bio-Siegel auf Verpackungen gedruckt wird.

So hat der Endverbraucher die Möglichkeit, die Produktion seiner gekauften Lebensmittel vom Anbau des Rohstoffs bis zur Verarbeitung zurück zu verfolgen. Ziel des Qualitätsmanagements ist außerdem die ständige Weiterentwicklung der Bioland-Richtlinien – für Umwelt und Gesundheit.