Ökologischer Landbau hat einen Namen – Biokreis

Der eingetragene Verein Biokreis ist ein Anbauverband, der bereits seit mehr als 30 Jahren existiert. Innerhalb des Verbands betreiben rund 800 Bio-Landbauern und 80 Weiterverarbeiter eine ökologische, nachhaltige Landwirtschaft. Mit deutschlandweit rund 33.000 Hektar bewirtschafteter Fläche ist der Biokreis e. V. einer der größten Anbau-Vereine.

Anders als andere Anbau-Vereine allerdings, entstand der Biokreis im Jahre 1979 aus privaten Verbrauchern, deren gemeinsames Ziel es war, den ökologischen Landbau und gleichzeitig eine gesündere Ernährung zu fördern. Der Verbraucherverband bewarb daraufhin Landwirte und schließlich auch Verarbeiter, so dass sich der Bio-Verband nach und nach erweiterte.

Heute arbeitet man im Verein gemeinschaftlich an dem Ziel, den Biolandbau lukrativ und nachhaltig zu gestalten. Auch die PR-Arbeit ist wichtiger Bestandteil des Vereins. Um die Vorteile des Ökologischen Landbaus nach außen zu publizieren, verlegt der Verein das Vereinsorgan „bioNachrichten“, die Zeitschrift für Mitglieder und die, die es werden möchten.

Ein großer Vorteil des Vereins ist die Zusammenarbeit mit Verbrauchern. Nach wie vor gehören über 200 Endverbraucher dem Biokreis an, das ermöglicht ein effektives ökologisches Wirtschaften mit beidseitigem Einfluss: den Ansprüchen des Verbrauchers und den Anforderungen der Erzeuger und Verarbeiter.

Richtlinien und Standards

Der Biokreis e. V. erfüllt die höchsten Standards der ökologischen Landwirtschaft. Neben den natürlich auferlegten Vorschriften der EG-Öko-Verordnung, die jede Bio-Landwirtschaft erfüllen muss, definierte der Verein für sich weitere Richtlinien, die über die deutschen Standards hinaus gehen. Weiterhin erfüllt der Bio-Anbauverein die Schweizer Standards von Bio Suisse und auch die englischen Normen der Soil Association. Die landwirtschaftlichen Mitglieder des Anbauvereins, darunter Gärtner, Ökobauern, Bio-Imker, Gastronomen, Teichwirte und Verarbeiter, arbeiten also unter strengen Auflagen.

Ein Blick in die Richtlinien des Verbandes bestätigt den hohen Standard. Im Vergleich zur konventionellen Bio-Verordnung dürfen Mitglieder des Vereins beispielsweise nur die Tiere unter dem Bio-Siegel verkaufen, die nicht nur ökologisch gehalten und ernährt wurden, sondern überhaupt in diesem Biobetrieb geboren wurden. Eine Hybridisierung und der Zukauf fremden Viehs sind damit ausgeschlossen.

Ein weiterer, gravierender Unterschied findet sich in der Anwendung von Düngemitteln. Während die EU-Vorschrift keine Grenzen zur Düngung mit betriebseigenen Mitteln vorsieht, beschränkt der Verein die Düngermenge auf 112 Kilogramm pro Jahr und Hektar Land. Im Ergebnis sind Pflanzen daher deutlich weniger belastet und auch die Nährböden sind gesünder.

Auch in Sachen Tierhaltung kann der Verein punkten. Die Biokreis-Richtlinien sehen ausreichend Fläche pro Tier vor, außerdem wird auf tierquälerische Maßnahmen wie Stromschläge bei Kühen oder das Beschleifen der Hörner gänzlich verzichtet. Das Resultat ist eine ganzheitlich ökologische Landwirtschaft im Sinne des Natur- und Tierschutzes und der Gesundheit der Verbraucher.

Engmaschige Kontrollen der Anbaubetriebe

Mitglied im Biokreis e. V. kann nur werden, wer alle Anforderungen des Vereins erfüllt und die einmal im Jahr stattfindende Kontrolle erfolgreich durchläuft. Durchgeführt werden die Inspektionen von mehreren staatlich anerkannten Kontrollstellen. Die Ergebnisse, sofern sie den Anforderungen der EU-Bioverordnung entsprechen, werden anschließend dem Biokreis e. V. mitgeteilt, dessen Anerkennungskommission schließlich über die Mitgliedschaft des jeweiligen Landbaubetriebs entscheidet.

Während unerfüllte Anforderungen des Vereins sanktioniert werden, erhalten die Mitglieder, die alle Richtlinien erfüllen, das Biokreis-Siegel. Verbraucher erkennen die Biokreis-Produkte also an einem gelben, runden Verbandsabzeichen mit Biokreis-Aufschrift.